Pressemitteilung
Ausbau der Windenergie: Sachsen verliert Anschluss
Nach zuletzt sehr schlechten Jahren wurden 2021 in Deutschland wieder etwas mehr Windenergieanlagen gebaut. Das hat der Bundesverband WindEnergie (BWE) heute in Berlin mitgeteilt. Während die Branche auf Bundesebene vorsichtig optimistisch in die Zukunft schaut, droht Sachsen weiter den Anschluss zu verlieren.
Leipzig, 20.01.2022: „Die Situation der Windenergie in Sachsen ist eine Katastrophe“, urteilt Martin Maslaton, Vorsitzender des Landesverbandes Sachsen des BWE. Insgesamt sind 2021 deutschlandweit 484 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 1.925 Megawatt (MW) ans Netz gegangen. In Sachsen war es gerade einmal eine Windenergieanlage mit einer geringen Leistung von 0,8 MW. Gleichzeitig wurden 11 Windenergieanlagen mit zusammen einer Leistung von 8 MW abgebaut. Weil es im Freistaat auch weiterhin nur wenige neue Genehmigungen gibt, bleibt der Zubau auch in den kommenden Jahren weit hinter dem Soll.
„Wir könnten schon heute deutlich mehr Windenergieanlagen in Sachsen bauen“, erklärt der Fach-Jurist Maslaton. Möglich wäre das durch sogenannte Zielabweichungsverfahren, die in anderen Bundesländern längst üblich sind. Windprojekte, die alle Kriterien für den Schutz von Mensch und Natur erfüllen, können damit realisiert werden, unabhängig davon, ob es einen gültigen Regionalplan gibt oder nicht.
Zur Novelle der Bauordnung, die in Sachsen gerade bekannt gegeben wurde, sagt Maslaton: „Es ist wichtig, dass wir jetzt wieder Planungssicherheit haben. In der sächsischen Regierung gibt es eine starke Fraktion, die den Ausbau der Windenergie aktiv blockiert. Unter diesen Umständen haben die fortschrittlichen Kräfte im Landtag den besten Kompromiss erreicht. Er wird aber nicht ausreichen, um die Klimaziele des Landes zu erfüllen.“
Zur Bedeutung der Windenergie für den Wirtschaftsstandort Sachsen erklärt Maslaton: „Es gibt kein Zurück: Die Zukunft unserer Energieversorgung wird erneuerbar sein. Wie wichtig klimafreundliche Energie auch für die Wirtschaft ist, hat die Berliner Ampelregierung erkannt. Die vom Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in Aussicht gestellten Sofortmaßnahmen für den schnelleren Ausbau der Windenergie sind daher richtig und wichtig. Wenn Sachsen die Zeichen der Zeit jetzt nicht erkennt, wird das der sächsischen Wirtschaft in den kommenden Jahren massiv schaden.“
Die aktuelle Pressemitteilung sowie die Ausbauzahlen und Prognosen des BWE finden Sie im Internet auf der Seite des BWE.
© Hans-Jürgen Schlegel
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