Windenergie in Sachsen. Oder doch Geschichten aus Schilda?
„Im Mittelalter, damals, als man das Schießpulver noch nicht erfunden hatte, lag mitten in Deutschland eine Stadt, die Schilda hieß, und ihre Einwohner nannte man deshalb die Schildbürger.
Das waren merkwürdige Leute. Alles, was sie anpackten, machten sie verkehrt.“ [1] So stellt Erich Kästner seinen Lesern die Schildbürger vor.
Wir, die Unternehmen der Windbranche, erleben in Sachsen viele Geschichten, die uns an die Schildbürger erinnern: Bei den Gesprächen in den Gemeinden, in den Genehmigungsbehörden oder auf höchster politischer Ebene.
Die Windenergie galt schon unter Stanislaw Tillich (CDU) als Paria, Michael Kretschmer (CDU) führt diese Tradition fort. Vor allem sein Staatsminister für Regionalentwicklung, Thomas Schmidt (CDU), sorgt dafür, dass die Windenergie keine Flächen findet.
Dabei bieten Erneuerbare Energien heute vor allem Chancen: Für Industrieansiedlungen, Arbeitsplätze und eine sichere Energieversorgung, die unabhängig ist von internationalen Öl-Märkten.
Mit Schildbürgerstreichen wird der Strukturwandel in Sachsen nicht gelingen:
- Laut Koalitionsvertrag sollen in Sachsen bis 2024 etwa 170 neue Windenergieanlagen stehen. Tatsächlich bauen wir derzeit mehr Windräder ab als neue hinzukommen.
- Sachsen verhindert neue Arbeitsplätze in der Windbranche, um Arbeitsplätze im Auslaufmodell Kohle zu schützen.
- Das Land setzt auf fossile Energieträger, um sich aus der Abhängigkeit von Öl und Gas zu befreien
- Um ein einzelnes Windrad zu verhindern, plant eine Gemeinde einen neuen Friedhof, der so groß ist, dass das Dorf dreimal drin Platz hätte.
Wir fordern die sächsische Landesregierung daher auf, das Land aktiv in die Zukunft der Energieversorgung zu führen. Denn: Sachsen kann Energieland bleiben, aber nur Erneuerbar.
[1] Erich Kästner, „Die Schildbürger“, Cecilie Dressler Verlag GmbH, 2000, S.9