Pressemitteilung
Ausblick 2022: Berliner Ampel – Chance für Windenergie in Sachsen
Vereinfachungen bei Genehmigungsverfahren, mehr Verantwortung für die Länder: Die Berliner Ampelkoalition will die Energiegewinnung aus Wind und Sonne massiv ausbauen. Das könnte auch den Ausbau der Erneuerbaren in Sachsen beleben. „Sachsen muss die positiven Impulse vom Bund jetzt umsetzen“, erklärt Martin Maslaton, Vorstand des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) Sachsen und Fachanwalt für Energierecht.
Leipzig, 21.12.2021: „Der Berliner Koalitionsvertrag drückt unmissverständlich aus, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien im öffentlichen Interesse liegt und der Versorgungssicherheit dient“, betont Martin Maslaton. „Die kommende Bundesregierung wird daher auch die Bundesländer stärker in die Pflicht nehmen.“
© Hans-Jürgen Schlegel
Konkret nennt der Koalitionsvertrag folgende Punkte, um den Ausbau der Windenergie zu beschleunigen:
- Einführung von bundeseinheitlichen Regelungen beim Artenschutz.
- Zwei Prozent der Landesflächen sollen für Windenergie ausgewiesen werden.
- Die kommende Bundesregierung will sicherstellen, dass auch in Regionen mit weniger starkem Wind der Ausbau der Windenergie vorankommt, um Netzengpässe zu vermeiden.
- Alte Windparks sollen ohne großen Genehmigungsaufwand durch neue ersetzt werden können (Repowering).
- Kommunen an Windstandorten sollen von den Anlagen angemessen profitieren.
„Auch der Bund-Länder-Kooperationsausschuss soll weitere Kompetenzen bekommen“, so Maslaton. Insbesondere bei den Flächenausweisungen hängt Sachsen im Ländervergleich massiv hinter dem Soll von zwei Prozent zurück: Im Freistaat sind nur 0,2 Prozent der Landesfläche für Windenergie ausgewiesen.
„Die Verfügbarkeit Erneuerbarer Energien wie der Windenergie wird für die Wirtschaft immer wichtiger“, betont Maslaton. „Bessere kommunale Beteiligung, Vereinfachungen bei Genehmigungen, intensiver Austausch zwischen den Ländern – die Bundesregierung stellt viele Instrumente zur Verfügung, um beim Ausbau der Erneuerbaren voranzukommen. Für das Jahr 2022 sind wir optimistisch, dass der Knoten auch in Sachsen platzen könnte und der Ausbau einer zukunftsfähigen Energieversorgung startet.“
Bundesweit sollen bis 2030 80 Prozent des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Gleichzeitig steigt der Strombedarf, weil auch Wärmeversorgung und Mobilität zunehmend klimaneutral werden sollen. Aus dem Berliner Koalitionsvertrag ergibt sich so ein Bedarf von 100 bis 130 Gigawatt installierter Leistung Windenergie an Land bis 2030. Nach Berechnungen des BDEW müssen dafür bundesweit jede Woche 25 bis 28 neue Windenergieanlagen errichtet werden.
Im Jahr 2021 hat Sachsen mehr Windenergieanlagen abgebaut als neue errichtet. Der Freistaat ist beim Ausbau der Erneuerbaren damit absolutes Schlusslicht im Ländervergleich.
Kontakt
BWE Landesverband Sachsen
Landesvorsitzende
Prof. Martin Maslaton, Tel 0341-14950-0
Kerstin Mann, Tel 03521-72806-0
sn@bwe-regional.de
Pressekontakt
Pressedienst Ahnen&Enkel
Kai Weller
Tel 030-3910513-3
weller@ahnenenkel.com